Unsere Geschichte

Erfahren Sie hier, welche historischen Meilensteine unser Dorf ab der ersten Erwähnung 770 bis heute erreicht hat. 
Von richtungsweisenden Entscheidungen, über verheerende Ereignisse bis hin zur heutigen Zeit mit dies und jenem, was unser Dorf so liebens- und lebenswert macht.

historischer Verlauf der Dorfentstehung

Biengens Ortsbild wird vom Schlossberg mit Schloss und Pfarrkirche bestimmt. Weithin sichtbar ragt der Kirchturm aus der Rheinebene heraus, während sich dem Biengener Kirchgänger ein großartiges Panorama vom Kandel bis zum Blauen bietet. Ein Teil des Dorfs schmiegt sich um den Schlossberg, während ein anderer Teil der Straße von Bad Krozingen nach Breisach, der heutigen Hauptstraße, folgt. Ein eindrucksvolles Zeugnis der Lebensverhältnisse in alter Zeit sind die Tagelöhner- und Kleinbauernhäuschen entlang des Mühlbachs in der Bachstraße.

Biengen muss sehr früh besiedelt worden sein. Aus der Römerzeit stammt ein in den 1930er Jahren entdeckter Gutshof an der Ostseite des Rebbergs. Ende des 2. Weltkriegs fand man bei Schanzarbeiten am östlichen Ortsausgang Gräber aus dem 5. und 7. Jahrhundert. Im Zuge des Baus der Merowingerhalle konnte dieses Gräberfeld 1999 genauer erforscht werden, wobei eine überraschend hohe Zahl von Grabhügeln entdeckt wurde. Die darin bestatteten Alamannen gehörten mit großer Wahrscheinlichkeit einer wohlhabenden örtlichen Adelsfamilie an. Die Grabhügel lagen am Rand eines großen Reihengräberfelds mit einfachen Gräbern, die auf eine ansehnliche Siedlung deuten. Nach der Fertigstellung der Mehrzweckhalle wurden die Grabhügel in Form eines kleinen archäologischen Parks (Merowingerpark) sichtbar gemacht.

Nicht sehr viel jünger als die Gräber sind die ersten schriftlichen Erwähnungen Biengens in Schenkungen an das Kloster Lorsch an der Bergstraße, die in die Zeit zwischen 770 und 793 datieren. Auch der kleine Weiler Dottighofen wird erstmals in einer Schenkung an Kloster Lorsch aus dem Jahr 853 genannt. Die Schenkungsnotizen sind zugleich die ältesten Zeugnisse des Weinbaus im Raum Bad Krozingen. Der Weinbau, der seit jeher am Schlossberg und am Rebberg betrieben wurde, erfuhr mit der Reblandumlegung auf dem Rebberg zu Beginn der 1960er Jahre eine Erweiterung.

Seit dem Spätmittelalter gehörte Biengen zum vorderösterreichischen Breisgau. Zunächst im Besitz Freiburger Bürger, kam Biengen 1484 an die Herren von Pfirt. Als diese zu Beginn des 19. Jahrhunderts ausstarben, fiel das Erbe an die Familien von Wangen, von Neveu und von Cornberg. Freiherr Franz von Neveu (1853-1918) war ein im Breisgau weit bekanntes Original, unter anderem wegen der unglaublichen Fassungskraft seines Magens.

Schon zu Beginn des 14. Jahrhunderts lassen sich die Anfänge einer politischen Gemeinde in Biengen fassen. Von hoher Bedeutung war der große Waldbesitz auf Markung Bollschweil, aus dem man erhebliche finanzielle Mittel bezog. Sie erlaubten der Gemeinde beispielsweise eine nicht unbedeutende Spitalstiftung mit einem eigenen Gebäude in der Schlossstraße. Zum 1. Dezember 1971 wurde Biengen nach Bad Krozingen eingemeindet. Ein liebevoll gestaltetes Dorfmuseum im Rathaus, das 2005 eröffnet wurde, stellt neben Sonderausstellungen die Geschichte der Gemeinde dar.

Im Gegensatz zu den anderen Ortsteilen Bad Krozingens verfügte Biengen seit jeher über eine Reihe von Gewerbebetrieben, für die bereits in den 1960er Jahren ein Gewerbegebiet angelegt wurde. Heute ist das Gewerbegebiet von Biengen ein Schwerpunkt der wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt. Dazu hat vor allem der Anschluss an die nahe Autobahn beigetragen, mit der Biengen seit dem Bau der Autobahn durch eine Umgehungsstraße verbunden ist.